Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Mittelalters - S. 16

1888 - Wiesbaden : Kunze
16 Aus der deutschen Vorzeit. Beim Eintritt der Wintersonnenwende, wo Fro sich anschickt, die belebende Sonne der Erde wieder zu nähern, wurde ihm zu Ehren das Julsest an zwölf geweihten Nächten gefeiert. Für dieses Fest war in jedem Hause ein weißer Eber als Opfertier gezogen worden, dem man die Borsten vergoldete. Am Nachmittage des Hauptfestes löschte man das Feuer in den Wohnungen aus, zog hinaus auf eine Wiese, wo ein Eichenpfahl eingeschlagen wurde, in welchen man ein neues Rad mit seiner Achse einließ, das neun Speichen hatte- Das Rad war mit Stroh umwunden und wurde von neun Jünglingen und Jungfrauen mit Stricken von Osten nach Westen, dem Laus der Sonne entsprechend, gedreht, bis sich die Achse entzündete und das Stroh entflammte. Dann steckten die Versammelten unter lautem Jubel ihre Fackeln in Brand und trugen die geheiligten Flammen in die Häuser, wo der Julblock auf dem Herde für ein neues Jahr wieder entzündet wurde. Wie Menschenmacht ans dem toten Holze die Flammen hervorzubrechen zwang, so ruft sie, nach ihrem Glauben, auch Fro aus dem Tagesgestirn wieder hervor, damit die Sonne von neuem neun Monate siegreich strahle. Über dem brennendenjulblockwurde der'geweihte Eber gebraten, mit den vergoldeten Borsten wurden die Hausgenossen beschenkt. Die rechte Hand aus das Haupt des Ebers gelegt, schwuren die Hausgenossen einander Liebe, Treue und Gehorsam, worauf das bereitete Opfertier verzehrt wurde und der Metbecher zu Ehren des Gottes kreiste. Frigg aber (Frau Holde), Odins Gemahlin, besichtigte während des Festes der zwölf Nächte im Umzuge das Hauswesen, wo sie die fleißigen Frauen und Jungfrauen segnete, während sie den lässigen allerlei Ungemach zuschickte. Die heidnischen Feste sind in christliche umgewandelt oder verdrängt worden, aber manche der mit denselben verbundenen Gebräuche haben sich im Volke bis zur Gegenwart erhalten. §. 3. Die ecjlea äampfe zmslüm Germanen ntuf Kölnern. Cimbern und Teutonen. Die ersten germanischen Völkerschaften, welche mit den Römern feindlich zusammenstießen, waren die Cimbern und Teutonen. Die Cimbern waren vom Norden Deutschlands nach dem Süden ausgewandert, um sich in Italien neue Wohnsitze zu suchen. Sie waren bis zu den Ostalpen vorgedrungen, als sie in dem heutigen Kärnten auf die Römer trafen, welche von Süden her die daselbst wohnenden Kelten unterworfen hatten. Als sie von den Römern Wegweiser nach Italien verlangten, führten diese dieselben irre, um sie zu vernichten. Die Cimbern aber rächten die Treulosigkeit, indem sie die Römer unter ihrem Konsul Papirius Carbo bei Noreja in der Nähe von Klagensurt 113 v. Chr. vollständig besiegten. Doch anstatt jetzt geradeswegs nach Süden zu ziehen, wandten sie sich der Nordseite der Alpen entlang nach Westen und fielen in Gallien ein, wo sie nacheinander vier römische Heere schlugen. Von Gallien zogen sie nach Spanien, wurden dort aber zurückgewiesen

2. Geschichte des Mittelalters - S. 87

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 16. Die Frauen. 87 nach Rouen bringen, während ihr fünfjähriger Sohn Childebert nach Metz entkam. Brunhilde war eine schöne, geistreiche und noch junge Frau. Merowig, Chilperichs Sohn, der entschiedene Gegner seiner Stiefmutter Fredegunde, knüpfte eine Unterredung mit ihr an: Liebe und Rache schlossen einen Bund zwischen ihnen, welchen der Bischof von Rouen einsegnete, und es drohte für Fredegunde große Gefahr. Sobald Chilperich die Verlobung vernahm, eilte er nach Rouen und erkannte zwar die eingegangene Ehe an, löste sie aber dem ungeachtet bald wieder auf. Brunhilde wurde wie eine Gefangene behandelt und erst später nach Metz entlassen. Merowig aber, von Fredegunde beschuldigt, dem König Chilperich nach dem Leben zu streben, wurde zum Priester geschoren und in ein Kloster gebracht, aus dem er zwar zu Brunhilden entwich, zuletzt aber den Mördern, welche Fredegunde gedungen hatte, in die Hände fiel. Auch Merowrgs Bruder Chlodwig, dessen Mutter Audovera und selbst Chilperich sollen durch Fredegunde ums Leben gekommen sein. Fredegunde hatte sich nach Chilperichs Ermordung in eine Kirche zu Paris geflüchtet1, und das Reich wäre für ihr Söhnchen verloren gewesen, hätte nicht ihr Schwager Guntrum des Verlassenen sich angenommen. Auch ihrem Wohlthäter trachtete sie seitdem nach dem Leben. Ihrer Stieftochter warf sie den schweren Deckel eines Kastens aus das Haupt, daß sie verschieden wäre, wenn man nicht schleunige Hilfe geholt hätte. Fredegunde starb 597 eines natürlichen Todes. Sie fand ein glücklicheres Ende als Brunhilde, obwohl sie es noch weniger verdient hatte als diese. Lothar, der Sohn Fredegundes, bekam durch feinen Stallmeister Arbo die herrschsüchtige Brunhilde in seine Hände. Man stellte sie vor Gericht und überhäufte sie mit Vorwürfen und Anklagen. Endlich setzte man die Schuldige aus ein Kamel, führte sie zum Hohn und Spott der Menge durch das Lager der Franken und band sie an den Schweif eines wilden Pferdes, welches sie zu Tode schleifte. Der verstümmelte Körper wurde verbrannt und die Asche im Kloster Autun beigesetzt. 5. Von diesen unerfreulichen Gestalten wenden wir uns zu den Frauen und Töchtern Karls des Großem Bertha, Pippins Gemahlin und Mutter Karls des Großen, war eine verständige tüchtige Frau, welche ihren Sohn zur Tugend und Rechtschaffenheit anleitete und von diesem zu jeder Zeit hochgeehrt wurde. Auf ihren Rat vermählte sich Karl (771) mit Sib ylla, der Tochter des Langobardenkönigs Desiderius; allein nach Verlaus eines Jahres

3. Geschichte des Mittelalters - S. 222

1888 - Wiesbaden : Kunze
222 Vierte Periode des Mittelalters, von Mainz, wohin er einen Reichstag ausgeschrieben hatte. Da es kalt war, so trat er bei einem Bäcker ein, um sich an dessen Ofen zu wärmen. Die Bäckerin schimpfte, in der Meinung, einen gewöhnlichen Reitersmann vor sich zu sehen, weidlich über den Bettelkaiser, welcher mit seinen hungrigen Leuten den Bürgern zur Last falle, statt sie selbst zu füttern, und goß ihm im Zorne eine Kanne Wasser, womit sie die Kohlen zu löschen beabsichtigte, über den Kopf. Rudolf begab sich, ohne ein Wort zu verlieren, nach Haufe und schickte um die Mittagszeit einen Diener im prächtigsten Kleide zur Bäckerin, ließ ihr ein paar Schusseln mit feinen Speisen bringen und sie selbst vor sich laden. Die Frau erschrak, als sie vernahm, wen sie am Morgen begossen hatte, und glaubte ihr Todesurteil zu vernehmen, als sie die Vorladung erhielt. Weinend nahm sie Abschied von Mann und Hindern und erschien vor dem König, welcher noch mit vielen Fürsten bei Tafel saß. „Fürchtet Euch nicht", redete dieser die zitternde Frau an, „ich danke Euch, daß Ihr vom Herzen weg von mir gesprochen habt; aber eine kleine Strafe müßt Ihr bekommen , nämlich die, daß -3hr meinen ©ästen Eure Strafrede noch einmal zum besten gebt!" Zum großen Ergötzen der Gesellschaft wiederholte die Bäckersfrau, was sie in ihrer Herzenseinfalt früh am Morgen gesagt hatte, und wurde dann ungekränkt entlassen. Rudolf war zweimal vermählt und hatte 3 Söhne und 6 Töchter. Die letzteren sah er alle wohl versorgt, dieweil sie ihm 6 Kronen ins Haus gebracht hatten (Schillers „Graf von Habsburg"). Allein seine Lieblingswünsche in bezug aus seine Söhne blieben unerfüllt. Der jüngere von ihnen, Rudolf, war mit Agnes von Böhmen vermählt, welche Mutter des Johann (Parricida) von Schwaben wurde, und starb, kaum 20 Jahre alt, in Prag. Hartmann ertrank im Rhein. Darum sollte Albrecht seinem Vater in der Regierung folgen. Rudolf berief 1291 eine Reichsversammlung nach Frankfurt, um Albrecht zu seinem Nachfolger ernennen zu lassen. Allein der Erzbischof von Mainz, dem Albrecht zu mächtig, streng und herrisch war, bewirkte einen ungünstigen Beschluß. Die Fürsten schlugen Rudolfs Begehren ab und erklärten ihm, das Reich sei zu arm, um ei Könige zu ernähren. Dies kränkte ihn auf das schmerzlichste. Mißmutig eilte er nach Straßburg, wo er alsbald zu kränkeln begann. Als ihn die Ärzte auf die bedenkliche Abnahme feiner Kräfte aufmerksam machten, behielt er feine Fassung und rief unerschrocken aus: „Auf denn nach Speier zu der Gruft meiner Ahnen!" Aber schon auf dem Wege dahin ereilte ihn in Ger-

4. Geschichte des Mittelalters - S. 92

1888 - Wiesbaden : Kunze
92 Zweite Periode des Mittelalters. bei den Arabern in Spanien. Die unmittelbare Berührung mit den Christen mußte auch auf Sitte und Leben der Araber merklichen Einfluß ausüben, was für die Frauen den wesentlichen Vorteil brachte, daß sie in Spanien mit weit mehr Freundlichkeit und ritterlicher Artigkeit behandelt wurden als im Orient. Auch bei öffentlichen Feierlichkeiten durften sie sich im Abendlande weit freier bewegen, als eine Orientalin je erwarten konnte. Iwrite Periode des Mittelalters. Don der Erneuerung der abendländisch-römischen Bctifemuirde ßis zum Beginn der Nreuzzüge 800 —1096. §. 17. Ußetjirlif [fieser fjeiiotse. Die geschichtlichen Begebenheiten dieses Zeitraumes lassen sich auf folgende Hauptabschnitte zurückführen: 1) Aus der durch Karl den Großen erweiterten fränkischen Monarchie entstehen die selbständigen Reiche Deutschland, Frankreich und Italien. 2) Diese Reiche werden durch die Raubzüge der Normannen, Magyaren und Araber häufig heimgesucht. Die Normannen gründen in England, Frankreich und Italien neue Reiche. 3) Die Macht des Papstes erhebt sich über die weltliche Macht, insbesondere durch Gregor Vii. 4) In den meisten Staaten Europas bildet sich durch das erbliche Lehnswesen ein drückender Herrenstand. §. 18. Die Karolinger. Ludwig der Fromme 814—840 hatte seines Vaters Geist nicht geerbt; er war zwar rechtlich gesinnt und hielt auf strenge Sitte am Hofe (§. 17, 5), befaß aber nicht die Kraft, welche die Regierung des großen Reiches erforderte. Die strenge Ordnung des Heerbannes lockerte sich, und die Lehnsträger lebten auf ihren Lehen, als ob sie unabhängig wären. Sein Sinn war ganz der Kirche zugewandt, und durch seine Vorliebe für gottesdienstliche Bußübungen und seine unbedingte Hingabe an die Geistlichkeit erwarb er sich den Beinamen
   bis 4 von 4
4 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 4 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 1
6 0
7 1
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 1
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 2
47 0
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 1
8 0
9 1
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 1
18 0
19 0
20 0
21 0
22 1
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 2
40 0
41 1
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 1
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 1
82 0
83 2
84 0
85 0
86 0
87 2
88 1
89 0
90 0
91 1
92 1
93 0
94 1
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 9
1 3
2 4
3 1
4 22
5 4
6 0
7 4
8 1
9 0
10 23
11 2
12 1
13 1
14 1
15 0
16 41
17 0
18 13
19 27
20 0
21 0
22 0
23 0
24 3
25 0
26 26
27 1
28 0
29 7
30 1
31 8
32 0
33 28
34 2
35 0
36 0
37 0
38 1
39 3
40 1
41 10
42 0
43 13
44 2
45 3
46 2
47 0
48 21
49 5
50 5
51 2
52 1
53 2
54 8
55 3
56 11
57 5
58 13
59 46
60 0
61 3
62 8
63 1
64 26
65 3
66 0
67 0
68 6
69 0
70 0
71 2
72 24
73 0
74 4
75 6
76 0
77 32
78 0
79 3
80 23
81 39
82 2
83 0
84 0
85 2
86 1
87 0
88 5
89 1
90 0
91 8
92 0
93 1
94 0
95 0
96 0
97 28
98 0
99 7
100 26
101 0
102 5
103 2
104 0
105 4
106 13
107 1
108 0
109 0
110 1
111 1
112 12
113 2
114 2
115 0
116 7
117 1
118 15
119 0
120 7
121 5
122 1
123 6
124 4
125 3
126 8
127 12
128 16
129 2
130 0
131 13
132 25
133 1
134 4
135 0
136 20
137 1
138 0
139 3
140 2
141 0
142 7
143 7
144 0
145 11
146 5
147 5
148 10
149 0
150 3
151 4
152 11
153 1
154 4
155 4
156 2
157 3
158 30
159 1
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 12
166 17
167 3
168 0
169 8
170 0
171 53
172 8
173 22
174 0
175 5
176 2
177 22
178 1
179 10
180 2
181 2
182 5
183 14
184 9
185 1
186 3
187 6
188 1
189 0
190 0
191 38
192 29
193 0
194 11
195 1
196 10
197 10
198 2
199 3